Lagarde: Nachfrage nach Stablecoins steigt, digitaler Euro soll kommen
Christine Lagarde ist neue Präsidentin der EZB und sorgt direkt nach Amtsantritt für Aufsehen, als sie ankündigte, dass bis 2020 eine Taskforce auf die Beine gestellt werden soll, die die Einführung des digitalen Euro eruiert und vorantreibt.
Auf ihrer ersten Pressekonferenz als Leiterin der Europäischen Zentralbank (EZB) skizzierte Christine Lagarde ihre Pläne, die EZB im Bereich der digitalen Währung an die Spitze zu führen.
Es gibt eindeutig eine Nachfrage da draußen, auf die wir reagieren müssen.
sagte sie und bezog sich auf Stablecoins. Die Präsidentin der neuen Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sprach über ihre Pläne für die digitale Währung und erläuterte auf ihrer ersten Pressekonferenz als Chef der EZB am Donnerstag andere geldpolitische Entscheidungen. Die Pressekonferenz folgte auf ein Treffen der politischen Entscheidungsträger in Frankfurt, bei dem angeblich das Thema der digitalen Währungen der Zentralbanken diskutiert wurde. Bei der Beantwortung von Fragen zur digitalen Währung des Eurosystems sagte Lagarde:
Meine persönliche Überzeugung ist, dass wir angesichts der Entwicklungen, die wir beobachten, nicht so sehr im Bitcoin-Segment, sondern in den Stablecoins-Projekten…. besser der Zeit voraus sein sollten, wenn das passiert. Weil es da draußen eindeutig eine Nachfrage gibt, auf die wir reagieren müssen.
In Bezug auf Stablecoins bemerkte sie auch:
Wir wissen im Moment nur von einem, aber es gibt noch andere, die erforscht und unterwegs sind.
Während die neue EZB-Chefin die Stabile Münze, auf die er sich bezog, nicht nannte, wurde im August ein Bericht der EZB Occasional Paper Series mit dem Titel „Auf der Suche nach Stabilität in Kryptoassets: Sind Stablecoins die Lösung?“ veröffentlicht, der eine Reihe von Stablecoins behandelt, darunter Facebook’s Libra, Tether und Nubits.
Lagarde verriet auch, dass die EZB eine Task Force für digitale Währungen eingerichtet hat und ihre Bemühungen um digitale Münzen beschleunigen wird, wobei sie sich auf Untersuchungen der Zentralbanken der Eurozone stützt, die Ressourcen für die Untersuchung digitaler Währungen der Zentralbanken (CBDCs) ausgegeben haben. Sieführte weiterhin aus (frei übersetzt):
Wir werden den Zweck, den wir damit verfolgen, als Nummer eins identifiziere.
erklärte der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Versuchen wir, die Kosten zu senken? Versuchen wir, den Mittelsmann auszuschalten? Versuchen wir, eine kostenlose Inklusivfinanzierung zu erreichen? Es gibt eine ganze Reihe von Zielen, die verfolgt werden können. Also denke ich, dass wir damit beginnen werden.
Als nächstes erklärte sie:
Wir werden die technischen Aspekte von allem identifizieren, was nicht selbstverständlich ist, insbesondere wenn man über das Eurosystem spricht. Ich denke, wir versuchen, das bis Mitte 2020 zu erreichen.
Es bleibt abzuwarten wie schnell die Task Force aufgebaut und dabei relevante Ergebnisse erzielt werden können. Jedoch scheint die Richtung klar zu sein: Eine zentralbankgestützte Digitalwährung zu entwickeln, die für den kompletten Euroraum eingesetzt werden kann. Zuletzt wurde außerderm bekannt, dass Frankreich das erste Land sein wird, dass in einer privaten Umgebung von Banken den digitalen Euro als erstes Land Europas austesten wird. Der normalen Bevölkerung bleibt der Zugang vorerst verwährt.