Umstrittener HEX Token fällt um 60% nach Listung durch Bitcoin.com
Stefan Rust, der CEO von Bitcoin.com, hat die Entscheidung der Börse verteidigt, den HEX-Token aufzulisten, nachdem mehrere Mitglieder der Krypto-Community ihn als nicht registriertes Wertpapier und mögliches Pyramidensystem bezeichnet hatten.
Die Börse kündigte ihre Unterstützung für den Token am Wochenende in einem Tweet an.
„Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir gerade HEX von Richard Heart an unserer Börse notiert haben, so dass jeder, der es handeln möchte, einen sicheren Ort dafür hat. Seht euch das an!“
Fast unmittelbar nach der Ankündigung folgte die Sturm an Kritik. Auf Reddit kritisierte ein Kommentator den Schritt von Bitcoin.com und sagte: „Ausgehend von der Stimme der BCH-Anhänger denke ich, dass die Auflistung von HEX ein großer Schaden für den Ruf von Bitcoin.com in der Community sein wird. Bitte hört auf die Community und grabt dieses Loch nicht. Es ist es nicht wert.“ Auf Twitter schrieb ein Benutzer zu dem Projekt: „Es ist unglaublich irreführend.“ Darüber hinaus gab es noch zahlreiche weitere Kommentare, die von einem neuen Bitconnect Ponzi System warnten, wie der Twitter Nutzer „grubles“ schrieb.
Warum steht HEX unter Beschuss?
Es gibt eine Reihe von Kritikpunkten am HEX-Token, welche die Krypto-Community als verdächtig hervorbringt. Erstens wird es als „hochverzinsliches“ Konto beworben. In Wirklichkeit müssen die Benutzer aber ihr Eigentum (Ether) aber an eine fremdkontrollierte Adresse senden. Zweitens behauptet der Schöpfer des Tokens, Richard Heart, dass der Token „in weniger als 2,5 Jahren seinen Wert ver-10.000-fachen wird“ und schneller an Wert gewinnt, als jeder andere Token in der Geschichte. Drittens wird er per Airdrop an alle Bitcoin (BTC)-Halter verteilt – in einem Zug, der darauf abzielt, sofort eine Benutzerbasis von Millionen von Menschen zu erhalten. Die Kombination dieser drei Faktoren hat viele dazu geführt, zu sagen, dass HEX ein weiteres Ponzi-System ist, wie Bitconnect.
Der Fokus des Marketings liegt darauf, dass es sich um ein „hochverzinsliches“ Konto. Anstatt eine Kryptowährung zu staken, sollen die Benutzer Ether auf eine Adressen einzahlen, um sich für die HEX-Token zu qualifizieren. Anstatt also Zinsen für Ihr Geld zu verdienen, kaufen die Nutzer effektiv eine andere Kryptowährung. Die Ethereum-Adresse, in welche die Leute die ETH einzahlen sollen, enthält mittlerweile 35.452 ETH (etwa 5 Millionen US-Dollar).
In einem kürzlich mit Podcaster Peter McCormack geführten Interview weigerte sich Heart zu sagen, ob er die Schlüssel für die Adresse besaß, sagte aber, wer immer das tut, „kann sie ausgeben, wie er will“. Heart’s Rechtfertigung für den Tausch der Ethers der Menschen gegen HEX-Token ist, dass sie an Wert gewinnen werden. Er hat gesagt, dass es „programmiert ist, um zu pumpen“ und dass „HEX dazu bestimmt ist, den Wert schneller zu erhöhen, als alles andere in der Geschichte“.
Zudem behauptet Heart, dass es sich bei dem HEX Token auch nicht um ein Wertpapier handelt. In dem Disclaimer des Projekts heißt es: „HEX ist kein Wertpapier. Es gibt eigentlich keine Münzen, es sind nur Zahlen in einer verteilten Datenbank.“
Ironischerweise ist der Kurs des HEX Tokens, seitdem der Handel mit dem Token auf Bitcoin.com live gegangen ist, deutlich gefallen. Seit der Listung ist der Preis von HEX um rund 60 Prozent gefallen.